Schnittmuster-Objekte und Displays
Im künstlerischen Prozess durchlaufen die Papierobjekte das Stadium eines Schnittmusters. Diese Muster werden in der Auseinandersetzung mit real existierenden Objekten entwickelt und nehmen die Dreidimensionalität bereits gedanklich vorweg. Aus den ausgeschnittenen Formen, die mit einer feinen Muster-Zeichnung "befüllt" werden, entstehen anschließend mittels Faltung dreidimensionale schachtelartige Objekte.
Die bezeichneten Schnittmuster operieren dabei im Grenzbereich zwischen Zeichnung und Objekt und greifen Strategien des „Verpackungsdesigns“ auf. Als zweidimensionale „noch-nicht-Objekte“, welche aber die Möglichkeitsform eines zukünftigen Objektes beinhalten, muss deren dreidimensionale Konstruktion durch Imagination des Betrachters erfolgen. Die Schnittmuster wurden in diesem Stadium im Stile der Dokumentations-Fotografie, wie sie zur Archivierung von Museums-Exponaten Verwendung findet, vor schwarzem Hintergrund festgehalten.
In unterschiedlichen Anordnungen (Displays) werden die Fotografien der Schnittmuster-Objekte gemeinsam mit dreidimensionalen Faltobjekten sowie Zeichnungen verschiedener Objekte und realen Fundstücken präsentiert. Die Grenzen von Ursprung, Abbild und End-Resultat vermischen sich zu einem Spiel der Medien und Materialien, das sich zwischen der zweiten und dritten Dimension verortet.
Die Fotografien und Displays, auf deren Basis ein Künstlerbuch entsteht, beschäftigen sich dabei mit dem Verhältnis von Modell, Objekt, dessen Repräsentation, Archivierung und (musealer) Dokumentation.