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MNEMOSYNE _ ÜBER OBJEKTE


Das Sammeln, Ordnen, Bewahren, Archivieren, Präsentieren und Vermitteln von Objekten als zentrale Praxis musealer Sammlungen ist Ausgangspunkt für das Projekt Mnemosyne - künstlerische Interpretationen, die ihr eigenes System einer „Sammlung“ entwickeln. Innerhalb des Projektes „Mnemosyne“ entsteht mittels Zeichnung auf Papier und mimetischer Strategien eine fiktive Sammlung, deren „Ausstellungsstücke“ einen individuellen künstlerischen Farb- und Formkanon entwickeln und sich zu einem organischen Kosmos verdichten, der die assotiative Struktur des Hypertextes aufgreifft. Die „Austellungsstücke“ bewegen sich dabei in einem Spannungsfeld zwischen autonomem Einzelobjekt und ihrer Verortung innerhalb des Systems. Sich prozessual entwickelnde Regalsysteme sind dabei die Träger / die Displays für die entstehenden Exponate. Gleichzeitig werden diese Regalsysteme selbst zu einem eigenständigen ästhetischen System: in verschiedenen Raum- und Anordnungsversuchen (Arrangements) werden während der Projektphase installative Module entwickelt, die als Installation variabel bleiben und sich an den unzähligen Präsentations-Möglichkeiten (Gruppierungen, Ensembles und Neu-Interpretationen) der Einzelstücke einer Sammlung orientieren.

Sämtliche Elemente des Mnemosyne Projektes - die Objekte der „Sammlung“ (verschiedene „Plastiken“ und „Flachware“) sowie die Sockel, Regal- und Hängesysteme zu deren Präsentation - werden dabei aus dem Material Papier im Sinne eines mimetischen Modells hergestellt. Als ephemere (Papier-)Hüllle, als Leerform, die ein Unsichtbares umschließt, sind die Objekte dabei mehr Schachtel und Geschenk-Hülle und erinnern an die zunehmende Bedeutung einer dekorativen Verpackung (als wertsteigernde Strategie) gegenüber dem sich darin befindlichen Objekt. Gleichzeitig markieren sie aber durch ihre physische Präsenz ihren Objektstatus.

Die Objekte speisen sich während des künstlerisch-praktischen Prozesses aus unterschiedlichen Erinnerungsspuren (an existierende Objekte), die die Bekanntheit einer Form suchen und zugleich ihre Fremdheit. Indem derartige „Zwischen-Objekte“ aus verschiedenen bekannten Objekten konstruiert werden, entsteht eine neuartige Narration, die vom Betrachter (subjektiv oder kollektiv) mit Bedeutungen, Erinnerungen und Emotionen verknüpft wird.

Eine kontinuierlich und parallel zum Entstehungsprozess der Mnemosyne „Sammlung“ durchgeführte fotografische Dokumentation der verschiedenen Zustände und Anordnungsversuche beschäftigt sich mit dem prozessualen Entstehen eines Kunstwerkes (versus seiner Abgeschlossenheit und Konservierung).
Die fotografische Dokumentation sieht eine Wiedergabe der kompletten Arrangements vor, aber gleichzeitig auch die Verwendung von gezoomten und angeschnittenen Blickwinkeln und extremen Nahaufnahmen, die zu eigenständigen fotografischen Bildkompositionen führen. Einzelne Exponate werden herausgegriffen und wie historische Ausstellungsstücke im Stil der Objektfotografie und zu Stillleben arrangiert dokumentiert.